Imobilienmarkt im Wandel: Wie die Zinswende Preise und Käuferverhalten beeinflusst
Im März 2022 endete eine über zehn Jahre andauernde Niedrigzinsphase. Die Zinsen für Baukredite stiegen rasant an und machten den Erwerb von Wohnimmobilien für Normalverdiener, besonders in Ballungsräumen, nahezu unerschwinglich. Viele erwarteten, dass der Zinsanstieg zu sinkenden Immobilienpreisen führen würde – und diese Prognosen haben sich größtenteils bewahrheitet. Das macht den markt für liquide Investoren wider mehr als interessant.
Laut dem LBS-Preisspiegel für Frühjahr 2024 sanken die Preise für Ein- und Mehrfamilienhäuser im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent. Auch Reihenhäuser (-9 Prozent) und Eigentumswohnungen (-6 Prozent) wurden günstiger.
Der Preisrückgang bei Immobilien ist vor allem auf veränderte Verhandlungspositionen zurückzuführen. Die gestiegenen Zinsen haben die Nachfrage gedämpft. Zudem versuchen viele Kaufinteressenten, die gestiegenen Finanzierungskosten durch Eigenleistungen oder Kompromisse bei Standort und Objektbeschaffenheit zu kompensieren.
Interessant ist auch die Beobachtung, dass Nachhaltigkeitsaspekte bei der Immobiliensuche etwas an Bedeutung gewonnen haben. Während noch 2022 rund 46 Prozent der Vermittler angaben, dass Nachhaltigkeit für Käufer eine niedrige Priorität hat, waren es im Frühjahr 2024 nur noch 15 Prozent. Klimaschutz spielt weiterhin eine Rolle, insbesondere wenn er zur Senkung der Energiekosten beiträgt, etwa durch zusätzliche Energiestandards oder den Einsatz von Photovoltaik.
Insgesamt zeigt sich, dass die Zinswende den Immobilienmarkt nachhaltig verändert hat. Käufer und Verkäufer passen ihre Strategien an die neuen Bedingungen an, was zu einer Verschiebung der Prioritäten und einer Anpassung der Preisvorstellungen führt.
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